Die Flotte der Hochseefischerei der DDR
(Schiffe > 35 m mit Heimathafen ROSTOCK und SAßNITZ)
Die Schiffe der Hochseefischereiflotte der DDR wurden überwiegend auf Werften der VVB Schiffbau gebaut
(insgesamt 184 Schiffseinheiten, davon 175 mit ca. 169.221 BRT* und 9 mit 27.957 GT*) :
Die Aufstellung enthält von der Saßnitzer Flotte außer den Großschiffen nur die 26,5-m-Kutter. Die übrigen Kutter bauten
kleinere volkseigene oder private Werften oder wurden importiert. Nicht enthalten Hafenschlepper.
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VEB Elbewerft Boizenburg (insgesamt 52 Schiffseinheiten mit ca. 16.000 BRT)
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30 x 26,5-m-Kutter, 6 Logger, 16 Frosttrawler
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VEB Volkswerft Stralsund, VEB Schiffbau- und Reparaturwerft Stralsund (insgesamt 72
Schiffseinheiten, davon 65 mit ca. 46.952 BRT* und 7 mit ca. 13.600 GT*)
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20 x 26,5-m-Kutter, 24 Logger, 6 Seitentrawler Typ I, 4 Seitentrawler Typ II, 2 KTS (SAS), modifiziert aus Tropikserie,
8 Supertrawler modifiziert aus Atlantik-Serie 464, 7 Gefriertrawler modifiziert aus Atlantik-Serie 333, 1 FFS
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VEB Roßlauer Schiffswerft (insgesamt 5 Schiffseinheiten mit ca. 1.275 BRT)
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5 Logger,
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VEB Schiffswerft “Neptun” Rostock (insgesamt 5 Schiffseinheiten mit ca. 3.350 BRT)
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5 Seitentrawler Typ II,
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VEB Mathias-Thesen-Werft Wismar (insgesamt 24 Schiffseinheiten, davon 22 mit ca. 76.034 BRT* und 2
mit ca. 14.357 GT*)
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5 Seitentrawler Typ II, 1 FHS (ROS 314 Robert Koch), 8 FVS Typ I, 3 FVS Typ II, 2 FVS Typ III, 2 TVS Typ II, 2 KTS
Typ III, 1 FFS
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VEB Peene-Werft Wolgast (insgesamt 26 Schiffseinheiten mit ca. 25.610 BRT)
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5 Seitentrawler Typ III, 21 Z-Trawler
Auf ausländischen Werften wurden gebaut oder umgebaut (4 Schiffseinheiten mit ca. 18.160 BRT) :
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Mercantile Marine & Graving Docks Co. S.A. Antwerpen (1 Schiffseinheit mit ca. 4.827 BRT)
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1 x Umbau Gebrauchttonnage (Kühlfrachter) zu TVS Typ I (ROS 315 Martin-Andersen-Nexö)
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Ocean-Werft** und Werft 61 Kommunarden*** Nikolajew, UdSSR (3 Schiffseinheiten mit ca. 13.333
BRT)
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1 KTS Typ I** aus Tawriga-Serie, 2 KTS Typ II*** aus Sibir-Serie
* = altes Schiffsvermessungsraummaß BRT (Bruttoregistertonne) wurde in den Meßbriefen ab 1987 durch GT (englisch gross
tonnage) ersetzt
Grundlage der Dokumentation zum Aufbau, zur Entwicklung und zu den
Einsatzgebieten der Hochseefischereifangflotte sind die Daten aus den:
Informationen zum:
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Registerakten des Seeschiffsregisters aus dem Bestand des
Grundbuchamtes, Amtsgericht Rostock, Abt. Schiffsregister, Zochstraße 13,
18057 Rostock (Registrierung, Vermessung, Beheimatung, Reeder,
Eigentümer, Zertifikate, Löschung).
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Fang- und Positionsmeldungen der Fangbetriebe im “Hochseefischer”, der
“Ostseezeitung” und weiteren betrieblichen Unterlagen, die bei Verwendung
explizit zitiert werden (z.B. in den Lebensläufe nach Reisen).
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Schiffstagebücher (leider nur noch exemplarisch zugänglich, z.Zt. ROS 223
GERA 11 Tagebücher 1978-1990 und ROS 701 STUBNITZ 2 Tagebücher
1989-1990).
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Reiseberichte (vorwiegend von Forschungs- und Erkundungsreisen) zur
Ergänzung der Schiffs-Lebensläufe.
Die Einschränkung auf die Schiffsgröße über 35 m ergibt sich hauptsächlich
aus den vorwiegenden Einsatzgebieten dieser Schiffe in der Kleinen und
Großen Hochseefischerei. Für die kleineren Schiffseinheiten der Saßnitzer
Kutterflotte liegen für Einsatzgebiete/Lebensläufe im Nahbereich (Küsten-
und Kleine Hochseefischerei) kaum vergleichbare Daten vor.
Die Unterteilung in Typen bei einzelnen Schiffsklassen orientiert sich an der
ergänzend benutzten und weiterführenden Literatur:
1.
Anonymus: Schiffstypenkatalog, Teil 1, Ausgabe 1968, Vereinigung Volkseigener Betriebe
Schiffbau, DDR, Herausgeber: Institut für Schiffbau Rostock
2.
STROBEL, D., HAHLBECK, W.-H.: Hiev up: So war die Hochseefischerei der DDR, 2.
überarb. und erw. Auflage, Hamburg: Koehler 1997, ISBN 3-7822-0681-6
3.
NEUMANN, M., STROBEL, D.: Vom Kutter zum Containerschiff, 1. Auflage, Berlin, VEB
Verlag Technik,1981
ab 1950
ab 1952
ab 1960
Die Fangflotten der Hochseefischerei waren in Saßnitz und Rostock beheimatet:
Detaillierte Darstellung zu Änderungen von Betriebsstruktur / Namen der Fangbetriebe auf
www.hochseefischerei-archiv-ddr.de in Vorbereitung.
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VEB Fischkombinat/ VEB Fischfang Saßnitz (Fischereikennung SAS)
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07.02.1949: Übernahme der ersten zwölf 17-m-Kutter in den am 01.01.1949 gegründeten
VEB Ostseefischerei Mecklenburg, Sitz Saßnitz (Lit.nr. 2 oben, S. 12), späterer VEB
Fischkombinat/ VEB Fischfang Saßnitz.
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bis 1952 Zulauf von weiteren 124 umgesetzten, gekauften oder neu gebauten 17-m-Kuttern,
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1949/50 Zukauf von 11 auf der D.W. Kremer & Sohn Werft Elmsholn gebauten 21-m-
Kuttern - “Zuckerkutter”
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ab 1951 bis 1954 Zulauf von 58 neu auf 12 DDR-Werften gebauten 24-m-Kuttern.
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1957 bis 1959 Zulauf der insgesamt 50 Schiffe der auf den volkseigenen Werften in
Stralsund und Boizenburg gebauten 26,5-m-Kutter.
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28.09.1963: Mit Registrierung von SAS 401 EISBÄR - das Nullschiff der Frosttrawlerserie -
als Fischereifahrzeug mit Heimathafen Saßnitz, erhielt das Kombinat das erste Großschiff.
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19.12.1964 Registrierung von SAS 501 STUBNITZ - das erste der beiden KTS - als
Fischereifahrzeug mit Heimathafen Saßnitz. SAS 502 GRANITZ folgt im April 1965.
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ab 1966 Zulauf weiterer Frosttrawler, 9 FT wurden zuerst zwischen 1966 und 1967 im VEB
Fischkombinat Rostock registriert und ab 1968 bis 1972 restlos nach Saßnitz umgesetzt (im
Abschnitt Frosttrawler sind die Lebensläufe der Schiffsklasse detailliert beschrieben).
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1982 Abgabe von 4 Frosttrawlern an das Joint-Venture-Unternehmen PIMARDA (Marokko -
DDR).
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1984 Abgabe aller noch verbliebenen Großschiffe an den VEB Fischfang Rostock.
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Saßnitzer 26,5 m-Kutter waren zeitweise auf Einzelreisen (FAO-MFA 34 NW-Afrika) oder
dauerhaft (FAO-MFA 51 Indik/Mocambique) in Seegebieten der Großen Hochseefischerei
eingesetzt bzw. stationiert.
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Genaueres dazu unter www.hochseefischerei-archiv-fangplaetze.de
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1988 und 1990 kehren als einzige Großschiffe die Frosttrawler SAS 407 SVINÖY und SAS
408 NORDMEER nach Saßnitz zurück.
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Der Verbleib der Saßnitzer Kutterflotte ist bei STROBEL + HAHLBECK auf den Seiten 163
bis 168 aufgelistet (Lit.nr. 2 oben).
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VEB Fischkombinat/ VEB Fischfang Rostock (Fischereikennung ROS)
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Die Historie der Fang-, Verarbeitungs-, Versorgungs- und Hilfsschiffe ist nach
Schiffsklassen, darin gegebenenfalls nach Typen weiter unterteilt, für die Jahre 1950 bis
1990 zusammengestellt - Navigation über die Buttons am linken Seitenrand.
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Die Lebensläufe der zeitweise oder auf Dauer in Joint Ventures Unternehmen abgegebenen
Schiffe sind enthalten, auch wenn sie im Schiffsregister der DDR gelöscht wurden.
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Institut für Hochseefischerei und Fischverarbeitung Rostock
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Die Historie der Fischereiforschungsschiffe FFS ist im Abschnitt Forschung - Navigation
über den Button Forschungsschiffe am linken Seitenrand - zusammengestellt. Die
Dokumentation beschränkt sich auf die FFS. Die anderen Schiffe der Meeresforschung der
DDR sind hier nicht erfaßt (z.B. IfM/ Institut für Meeresforschung Warnemünde der ADW/
Akademie der Wissenschaften der DDR).
o
In den Lebensläufen der FFS sind Zusammenfassungen noch vorhandener Reiseberichte,
mindestens jedoch ein Quellenverweis zum Digitalarchiv der Sammlung des Autors
hochseefischerei-archiv enthalten.
Übersicht zum Schiffsbestand der DDR-Hochseefischereiflotte nach Jahren
vorläufig: nach Literatur Nr. (2) von oben: Strobel/Hahlbeck, teilweise nach Seeschiffsregister korrigiert (z.B. FT).
ab 1960
ab 1963
ab 1964
ab 1966
ab 1976
ab 1986
ab 1968
ab 1956
ab 1950
Fangflotte
Hilfsschiffe,
Versorger
Forschung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
Bearbeitungsstand 12.08.2016